By 2008/09/11 0 Comments Read More →

Reform des Privatkonkurses geplant

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Wiener Schuldnerberatung und angesichts der explodierenden Zahlen an privaten Insolvenzen, betonte Justizministerin Maria BERGER die Notwendigkeit einer Reform des Privatkonkurses.

Schuldner überfordert

Die Justizministerin erläutete, dass viele Verschuldete die strengen Anforderungen eines Privatkonkurses nicht erfüllen können oder mit der Abwicklung überfordert sind. Derzeit werde bei Exekutionen nicht unterschieden, ob ein Schuldner zahlungsunfähig oder zahlungsunwillig sei.

"Es wäre wünschenswert, zahlungsunfähige Personen schneller in den Privatkonkurs überzuführen, da aussichtslose Exekutionsverfahren lediglich eine Kostenexplosion durch einen hohen Verwaltungsaufwand verursachen", so Maria Berger.

Ausweitung der Billigungsgründe?

Darüber hinaus strebe man eine Ausweitung der Billigungsgründe an, denn viele Schuldner können die 10%-Mindestquote nicht erfüllen. Die bisher bestehenden Billigungsgründe seien nicht ausreichend.

Kosten-Deckelung für Inkassodienste?

Auch für die Kosten von Inkassodiensten fordere man eine Begrenzung. Hier sei Wirtschaftsminister Bartenstein gefragt, um eine Deckelung der Inkassokosten zu erreichen.

Auch der Leiter der Wiener Schuldnerberatung, Alexander MALY schließt sich den Reformwünschen an: "Für mich geht es vor allem darum, verschuldete Personen schneller zu verarzten. Die Gesetzgebung hinkt hinter der Realität hinterher. Die Einführung des Privatkonkurses war ein wichtiger Schritt und ich hoffe, dass durch eine Reform des Privatkonkurses noch mehr Menschen die Möglichkeit zu einem Neuanfang erhalten…"

Posted in: News